Wolfsberger Fest, Ausgabe II

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10 aug.

copMehrere hundert urlaubende Wolfsberger und Weidenthaler waren dabei

Wolfsberg – Es soll zur Tradition werden, das Wolfsberger Fest, am jeweils ersten Augustwochenende jeden Jahres. Ausgabe II der Veranstaltung, die von einigen begeisterten Neubewohnern, geschart um die Familie Camelia und Lucian Duca und ihren Kulturverein „Metarsis“, sowie einem Kern immer wieder hier ihren Sommerurlaub verbringender Ur-Wolfsberger und –Weidenthaler, nicht zuletzt aber auch um den Unternehmer Rudolf Körtvelyessy, ein wolfsbergverliebter Reschitzaer, und dessen tatkräftige Ehefrau Lora, unter deren hauptsächlicher (aber diskreter) Regie das rechte Ufer des Wolfsbaches und die darüber befindlichen Hänge seit mehr als einen Jahrzehnt touristisch erschlossen werden – einschließlich von „La Scena“, wo das berühmt gewordenen internationale Wolfsberger Jazz-Festival stattfindet – diese Gruppe schafft es immer wieder, den seit der Wende zum 20. Jahrhundert zum Luftschnapper-Paradies gewordenen Raum mit zeitgemäßen Attraktionen zu erfüllen.

Es begann Samstag um 12 Uhr im Konferenzraum der „Ranch“, einem der Hotels von Rudi Körtvelyessy, das skigebietswärts unmittelbar ans Jazz-Gelände anlehnt. Nachdem 2015 das Referenzkolloquium den Deutschböhmen gewidmet war, mit dem das Wolfsberger Fest eröffnet wurde, stand 2016 das 245. Gründungsjubiläum der Reschitzaer Werke und das 247. Jahr seit Ansiedlung von Deutschen in Reschitza im Mittelpunkt. Die Veranstalter hatten neuerlich den Unterzeichner dieses Berichts um die Moderation der Veranstaltung gebeten, bei welcher diesmal der Hobbyhistoriker Karl-Ludwig Lup{iasca (sommers ein Wolfsberger), der in Reschitza geborene Stuttgarter Informatiker Hugo Eduard Balazs, der Generaldirektor des Reschitzaer Stahlwerks TMK, Romulus Ioan, und der frischgebackene Prorektor der Reschitzaer Universität, DFBB-Vizepräsident Dr. Cristian Paul Chioncel referierten. Die Teilnehmer befanden, dass ihre Anwesenheit bei der zweistündigen Eröffnungsveranstaltung ihrem Wissenstand durchaus förderlich war.

In den überdachten Galerien, die den Open-Air-Zuhörerraum rund um die Bühne des Jazzfestivals säumen, eröffnete die Kulturgesellschaft „Metarsis“ anschließend eine Ausstellung mit witterungsbeständigen großformatigen Reprints („Canvas“) nach alten Ansichtskarten von Reschitza, die „Metarsis“-Geschäftsführer und Fotograf Lucian Duca bearbeitet hatte, während Ioan Mato jun. eine Ausstellung über das Reschitza der anfangfünfziger Jahre (Fotos seines Vaters, des Werksfotografen und Amateurfilmers Ioan Mato sen.) und eigene Fotos vom heutigen Reschitza, sozusagen als Fortsetzung der Postkartenreprintausstellung, organisierte. Alles läuft unter dem Titel „Reschitza – 245 Jahre“.

Alle weiteren Veranstaltungen des Samstags fanden diesmal auf der Wolfswiese statt, dem durchs Jazzfestibal konsekrierten Gelände. Da war in erster Linie der Publikumsmagnet, das Festival mit „Wieninger“-Bier aller Sorten, bei dem Lora Körtvelyessy ganz nach bayerischer Wiesn-Art den Anstich machte. Eine „getanzte Grillparty“, Bierverkostungen, Tombola und zwei Musikensembles gab es dazu: die aus Südostbayern angereisten „Weidenthaler Musikanten“ (Peter Scherbauer, Franz Irlweg, Gerhard Altmann, Michael Altmann und Willibald Scherbauer) und das jüngste Musikensemble des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen (DFBB), das sich gegenwärtig noch um das Kerngespann Lucian Duca (Gitarre, Gesang), Marianne Chirilovici (Gesang) und Walter Fleck (elektronische Orgel) sammelt. Während die „Weidenthaler Musikanten“ mit viel Erfolg und ein bisschen Nostalgie weckend die am Dach des Banats wohlvertrauten Weisen temperamentvoll vortrugen, mischte „Intermezzo“, seinem Namen treu, die Stimmung mit Lagerfeuerromantik, Wander- und Reiseliedern sowie Gassenhauern auf und leitete über zum „Lagerfeuer der Freundschaft“, das diesmal der frischgekürte Bürgermeister von Weidenthal-Wolfsberg, Ioan Buda (PSD), anzuzünden die Ehre hatte. Dieses „Lagerfeuer der Freundschaft“, das 2016 zum 8. Mal angezündet wurde, gehört zu den Spezialitäten der „Metarsis“-Veranstaltungen in Wolfsberg, wo sich so ziemlich jeder produzieren kann, den der Kunst-Hafer sticht. Nur hatte es in diesem Jahr einen Haken: ein heftiger Regen ging in der Nacht von Samstag auf Sonntag nieder. Er konnte das Feuer zwar nicht löschen – es brannte bis 2 Uhr nachts – doch er dünnte sichtbar die sonst zahlreiche Teilnehmerschar aus.

Kommenden Freitag gibt es in Wolfsberg ein weiteres Doppelereignis: für die Gäste von Auswärts das Folk-Festival mit zahlreichen inländischen Größen (es gibt keine Unterkunftsplätze mehr in den zahlreichen Pensionen!), für die Ur-Wolfsberger und –Weidenthaler aber gibt es die Neuweihe der dieser Tage renovierte Kapelle, die zwischen Kirche und Kulturheim im Dorfzentrum an die Gefallenen des ersten Weltkriegs erinnert, und anschließend einen Ball, „bei dem alle Wolfsbergerinnen und Weidenthalerinnen in Original-Trachten erscheinen werden“, versicherte uns Josef Winterberger, einer derjenigen, die die sommers immer wieder mit Initiativen kommen und beabsichtigen, ihr Rentenalter später wieder in Wolfsberg zu verbringen.

Und noch was gibt es als Novum am kommenden Freitag: beim Ball werden die Wolfsberger und die Weidenthaler Musikanten (zumindest einige Melodien) gemeinsam spielen. (Von Werner Kremm)

 

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